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Kiosksysteme zur Markeninszenierung
Marken ein Gesicht und Stimme geben
Interaktive Kiosksysteme zur Markeninszenierung als Element von Branding-Strategien
Mitte der Achtziger Jahre nahm die Unzufriedenheit der Markenartikelhersteller mit der Markeninszenierung am Point of Sale des Einzelhandels Gestalt an. Die auf kurzfristige betriebswirtschaftliche Erfolge gerichteten Maßnahmen des Einzelhandels ließen sich nicht mehr mit den langfristig angelegten Markenstrategien der Hersteller in Einklang bringen.
Auf Markenbindung der Endkunden gerichtete Investitionen der Markenartikelhersteller in Verbraucherpromotions sowie Print-, Radio- und TV-Werbung brachten nicht die gewünschten Erfolge. Dies nicht zuletzt angesichts einer zunehmenden Informationsüberlastung seitens der Bevölkerung sowie einer vom Einzelhandel präferierten Dominanz der Preispolitik im Rahmen des absatzpolitischen Instrumentariums.
Einen Ausweg aus dieser für die Hersteller unbefriedigenden Situation sah die Markenartikelindustrie darin, direkt in den Handel am Point of Sale einzugreifen. Zu diesem Zweck setzen die Markenartikler seit den Neunziger Jahren verstärkt auf die Gestaltung des Point of Sale, insbesondere in Form des Einsatzes von im Einzelhandel platzierten selbstgestalteten Verkaufsmodulen sowie Shop-in-Shop-Systemen. Seitdem ist im Einzelhandel ein Ansturm der Markenartikler auf die zur Warenpräsentation verfügbaren, knappen Verkaufsflächen im stationären Handel entbrannt.
Das Konzept für die Integration multimedialer Konzepte in die Hierarchie der unterschiedlichen Formen der Präsentation am Point of Sale muss über die Markenaussage und die Markeninszenierung abgeleitet werden, indem folgende Fragen beantwortet werden:
- Wie können Software-Lösungen den Markenbildungsprozess unterstützen und zu einem Nutzen beim Marken-Interessenten führen, der Begeisterung und Faszination auslöst?
- Wie kann dem Nutzer eine einfache und conveniencegerechte Bedienung ermöglicht werden?
- Wie können die notwendigen Software- und Hardware-Lösungen in die Markenwelten integriert werden?
- Welche Kriterien tragen dazu bei, eine wirtschaftliche Effizienz und Effektivität bei der Umsetzung der interaktiven Kioskterminals zu gewährleisten?
- Wie kann das jeweilige Shop-Personal in diesen Prozess integriert werden, um einen störungsfreien Betrieb sicherstellen?
Erfolgreiche Shop-in-Shop-Systeme unterscheiden sich von erfolglosen Ansätzen insbesondere dadurch, dass sie einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen. Dieser ganzheitliche Ansatz manifestiert sich unter anderem darin, dass Markenartikler und Handelsunternehmen eine Partnerschaft eingehen und im Idealfall ihre Produkt-, Preis-, Distributions- und Kommunikationspolitik aufeinander abstimmen.
Kiosksysteme lassen sich in diesem Sinne sowohl seitens der Markenartikler als auch seitens der Handelsunternehmen als Baustein der Inszenierung der Marken am Point of Sale einsetzen, um die Markenbindung bei den Endkunden zu verstärken. Ähnlich wie beim Einsatz klassischer Shop-in-Shop-Systeme werden auch diejenigen Kioskterminals am erfolgreichsten sein, welche einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen und sich in die Strategie der sie einsetzenden Handelsunternehmen und Markenartikelhersteller nahtlos einfügen lassen und auf die Besonderheiten des Einsatzes am Point of Sale abgestimmt sind.