Drucker - ein taktiles Ausgabegerät für Kiosksysteme

Drucker steigern die Attraktivität der Kiosksysteme, da Kunden unmittelbar ein physisches Ergebnis ihrer Transaktionen zum Mitnehmen erhalten. Es handelt sich somit um ein weiteres taktiles Ausgabemedium. Dabei kann es sich z.B. um eine Liste an Sonderangeboten, eine aktuelle Übersicht über den aktuellen Punktestand eines Loyality-Programms, einen Rechnungsbon, ein Kinoticket oder eine Produktinformation handeln.

Bei Printern handelt es sich um Peripheriegeräte, die von einer Kiosk-Applikation bereitgestellte Daten auf Papier oder sonstige Medien ausgeben. Üblicherweise werden sie nach der Art und Weise, wie das Ausgabemedium bedruckt wird in Anschlagsprinter und anschlagsfreie Printer klassifiziert.

Technische Grundlagen von Druckern für den Einsatz in Kiosksystemen

Zur Kategorie der Anschlagsprinter zählen Nadel- und Typenradprinter. Beide finden in Kioskterminals keine Verwendung. Zu den anschlagsfreien, in Kiosksystenen verwendeten Printer zählen Laser, LED-, Tintenstrahl- und Thermoprinter. Diese Ausgabemedien weisen folgende Eigenschaften auf:

  • Innerhalb eines Laserprinters befindet sich eine elektrostatisch negativ geladene, drehende Trommel. Ein Laserstrahl entlädt diese an den Stellen, an denen Texte oder Grafiken im Ausdruck erscheinen sollen. An diesen entladenen Stellen heftet sich ebenfalls negativ geladener Toner an. Das durch einen Entlader positiv geladene Papier wird anschließend unter der Trommel Zeile für Zeile durchgerollt und zieht den Toner an. Anschließend wird der Toner durch Hitze auf dem Papier fixiert (PRECHT et al. 2001 S. 1). Es sind sowohl Schwarzweiß- als auch Farblaser erhältlich.
  • Die Funktionsweise eines LED-Printers basiert auf einer im Muster des Druckbildes elektrostatisch aufgeladenen Trommel. An den durch Ionenstrom aufgeladenen Stellen heftet sich Toner an, der während des Druckvorganges auf das Papier übertragen wird.
  • Tintenstrahler lösen flüssige Spezialtinte im Druckkopf in feine Tintentröpfchen auf und spritzen diese unter hohem Druck auf das Ausgabemedium. Zum Einsatz gelangen entweder sich beim Anlegen einer geringen Spannung verformende Piezoelemente oder das Bubble-Jet-Verfahren, bei dem sich die in einem Röhrchen fließende Tinte kurzfristig derart erhitzt, dass eine Dampfblase einen Tintentropfen explosionsartig aus dem Röhrchen herausschleudert. Das Druckbild setzt sich aus einzelnen Tintentropfen zusammen. Tintenstrahler sind sowohl für Schwarzweißdruck als auch für Farbdruck erhältlich.
  • Thermoprinter verwenden Spezialpapiere als Ausgabemedium. In den Printer integrierte Heizelemente erhitzen deren Oberfläche an den Punkten, an denen das Druckbild erscheinen soll und lösen dadurch auf dem Papier Verfärbungen aus. Das gesamte Druck-bild setzt sich aus den einzelnen erzeugten Punkten zusammen.

Für die Evaluation der Usability von Druckern für den Einsatz in Kioskterminals spielen die folgenden Kriterien eine wesentliche Rolle:

  • Druckqualität,
  • Druckgeschwindigkeit,
  • Geräuschentwicklung,
  • Umweltbelastung,
  • Energieverbrauch sowie
  • Einsatzkosten.

Um Betriebsstörungen zu vermeiden sollten alle Printer im Inneren des Kioskgehäuses vibrationsarm und hitzestaufrei installiert werden. Der Austausch von Toner oder Tintenpatronen sollte einfach, schnell und sauber zu bewerkstelligen sein. Druckbelege sollten komplett im Terminal-Inneren gedruckt, bei Verwendung von Endlospapier abgeschnitten und erst dann ausgegeben werden. Praxiserfahrungen zeigen, dass Printer, die diese Kriterien nicht erfüllen, zu viel Service durch das Verkaufspersonal benötigen.

Zur Vermittlung haptischer Erlebnisse über auszugebende Belege eignen sich die verschiedenen Druckertypen in unterschiedlichem Maße. Die geringsten Ansprüche an das Papier und somit die größtmöglichen Spielräume zur haptischen Gestaltung stellen grundsätzlich die nahezu jede Papiersorte bedruckenden Laserprinter, gefolgt von Tintenstrahlern. Sehr hohe haptische Gestaltungsoptionen einschränkende Anforderungen an die Papiersorten stellen Spezialpapier benötigende Thermoprinter. Haptische Wahrnehmungsprozesse finden in den derzeit eingesetzten Kiosk-Lösungen keine besondere Aufmerksamkeit, obwohl sie jede Berührung der ausgegebenen Belege begleiten und eine effiziente Möglichkeit zur Angebotsprofilierung sowie Differenzierung vom Wettbewerb bieten.