Räumliche Projektionen - Ein dreidimensional wirkendes Ausgabemedium für Kiosksysteme

Eine "holographische Projektionsscheibe für Rückprojektion bei Tageslicht" wurde bereits im Jahre 1998 am Institut für Licht- und Bautechnik der Fachhochschule Köln entwickelt. Die Patent- und Markenrechte sowie die weitere Entwicklung und Vermarktung dieser Projektionsscheibe wurden an das Unternehmen Pronova in Bergisch Gladbach abgegeben.

Die "Holopro" genannte Innovation präsentiert sich dem Betrachter bei ausgeschalteter Projektion auf den ersten Blick als eine nahezu transparente, gegenüber Streulicht unempfindliche Scheibe, vergleichbar mit einer normalen Fensterscheibe aus Verbundglas. Durch diese Scheibe kann er hindurchsehen und z.B. die dahinterstehende Warenauslage eines Kaufhauses betrachten.

Werden nun von einem Beamer in einem bestimmten Winkel digitale Signale auf die Rückseite der Scheibe projiziert, so sieht der Betrachter scheinbar im Raum schwebende Bilder, Filme oder Multimedia-Applikationen. Dieser Eindruck lässt sich durch eine frei schwebend mitten im Raum aufgehängte Holopro-Scheibe verstärken.

Die Projektionsfläche besteht dabei aus einer zwischen zwei Verbundglasscheiben eingelassenen Hologrammschicht, die das von einem Beamer in einem bestimmten Einstrahlwinkel ausgesendete Licht in den Betrachtungsraum umlenkt. Für Licht aus anderen Einstrahlwinkeln erscheint die Hologrammschicht transparent und ermöglicht somit den Blick auf hinter der Scheibe befindliche, physisch vorhandene Objekte. Die Hologrammfolie lenkt die Lichtstrahlen des Beamers in Richtung des Betrachters um, so dass dieser ein vollständiges Bild auf der Scheibe wahrnimmt.

Ein Betrachter, der während der stattfindenden Projektion auf die Holopro-Rückseite schaut, kann kein Bild wahrnehmen. Da die Projektion in einem bestimmten Winkel auftrifft, wird Umgebungslicht nicht mitreflektiert. Das vom Beamer projizierte Licht bleibt dabei zu neunzig Prozent erhalten und führt auch bei Sonneneinstrahlung zu hoher Brillanz. Die Holopro-Scheibe ist daher tageslichtunabhängig und auch für den Außeneinsatz tauglich. Über die Applikation, die auf der Scheibe sichtbar wird, kann ein Kunde mit verschiedenen Mitteln der Steuerung interaktiv ihn interessierende Informationen abrufen und Transaktionen tätigen. Unternehmen sind somit in der Lage, Erlebniswelten aus einer Kombination von realen Produkten und virtuellen Elementen zu präsentieren und auch außerhalb der Ladenöffnungszeiten Kundennähe zu demonstrieren.

Die Steuerung der Applikation lässt sich klassisch via Tastatur, Maus oder Trackball gestalten. Hierbei handelt es sich jedoch um prinzipiell vandalismusgefährdete Lösungen. Alternativ dazu kann die Navigation z.B. auch über Mobiltelefone erfolgen.

Räumliche Projektionen - Ein neuer Ansatz für Kioskterminals - auch im Automobilsektor

Räumliche Projektionen bzw. ein dreidimensional wirkendes Ausgabemedium stellen einen äußerst interessanten Ansatz für den Einsatz in Kiosksystemen dar, welcher zunehmend Einzug in den Automobilbereich hält. So finden sich Head-up-Displays bereits in der automobilen Oberklasse wieder. Auch darf an dieser Stelle prognostiziert werden, dass die Head-up-Displays - langfristig gesehen - den Einzug selbst in den automobilen Massenmarkt halten werden. Zweifelsohne stellen Head-up-Displays im Automobilbereich einen Megatrend dar.

Beispiel einer holographischen, dreidimensional wirkenden Projektion für den Einsatz in Kioskterminals
										Holographische Projektionen
									(Quelle: Iqena)