News vom 30.04.2003

Die Metro eröffnet den “Supermarkt der Zukunft”

Der “Supermarkt der Zukunft” wurde am 28.04.2003 im Beisein des Metro-AG-Vorstandschefs Hans-Joachim Körber und des Topmodels Claudia Schiffer in Rheinberg am Niederrhein eröffnet. Zahlreiche Innovationen werden den Kunden dieses Markes zukünftig zur Verfügung stehen.

Seit dem 28.04.2003 wird im Rahmen der Metro Group Future Store Initiative des größten deutschen Handelskonzerns die Zukunft des Handels im “Extra Future Store” in Rheinberg getestet. Während bisher im Handel lediglich einzelne innovative, multimediale Technologien realisiert wurden, setzt jetzt weltweit erstmalig ein Handelsunternehmen alle verfügbaren Möglichkeiten der Informationstechnologie in praktische Anwendungen zum Nutzen seiner Kunden um und verknüpft sie zu einem in sich konsistenten Gesamtsystem.

Ebenso wie der zur Expo 2000 gestartete Minimal Expo Markt in Hannover bietet der “Extra Future Store” in Rheinberg eine ausgezeichnete Gelegenheit, innovative Produkte nicht nur unter Laborbedingungen, sondern in einem realen Umfeld zu testen.

Im “Extra Future Store” gelangen diverse innovative Systeme zum Einsatz:

  • die drahtlose Datenübertragung / Radio Frequenzy Identification (RFID) / die drahtlose Preisauszeichnung
  • die intelligente Waage, eine Waage, die frische Waren automatisch erkennt und abwiegt;
  • der Personal Shopping Assistant (PSA), ein “mobiler Einkaufsassistent”. Er führt den Kunden durch den Shop, führt Einkaufslisten, kann zum Selfscanning eingesetzt werden und übermittelt personalisierte Werbebotschaften;
  • das modular aufgebaute, skalierbare Kioskterminal Certo. Darauf laufen alle Web-Anwendungen des Future Stores (z.B. Produktinformationen, Wegweiser);
  • die Advertising Displays gehören zur Beetle/iScreen-Familie von Wincor-Nixdorf. Mit ihrer brillanten Bildqualität werden sie zur Produktinformation und zur Unterstützung von Aktionen eingesetzt.
  • der vollautomatisierte Checkout, ein Checkout-System, welches dem Kunden eine erhebliche Beschleunigung des Bezahlvorganges ermöglicht.

Die Radio Frequency Identification (RFID) stellt die Basistechnologie zur elektronischen Steuerung des Warenmanagements dar. Mittels RFID ist es (wie an anderer Stelle des Kioskspecial bereits ausführlich dargelegt) möglich, Daten wie Produktinformationen, Lagerbestandsdaten sowie auch Informationen über das Kaufverhalten der Kunden von Computerchips kontaktlos auszulesen. Mit RFID-Etiketten versehene Produkte lassen sich über die gesamte Logistikkette von der Herstellung über den Transport und die Lagerung am Point of Sale bis hin zum Verkauf an den Endkunden jederzeit lokalisieren.

Während sich klassische Preisinformationen lediglich mittels eines hohen Personalaufwandes aktualisieren lassen, ermöglicht die drahtlose Preisauszeichnung die automatische Aktualisierung bei geringstem Personalaufwand. Die Auswirkungen auf die Kostenseite der Handelsunternehmen sind evident. Preise lassen sich dem aktuellen Kaufverhalten in der Einkaufsstätte anpassen. Sollen beispielsweise zu bestimmten Uhrzeiten ausgewählte Preisaktionen durchgeführt werden, so lassen sich diese sofort zentral umsetzen.

Die im Extra Future Store zum Einsatz gelangende intelligente Waage ist nicht nur in der Lage, die Waren zu wiegen, sondern erkennt mittels einer integrierten Videokamera selbstständig, welche Waren sich auf der Waage befinden.

Der Personal Shopping Assistant verfügt über das Aussehen eines kleinen Flachbildschirms, stellt jedoch einen leistungsfähigen portablen Computer dar. Er steckt in einer Halterung am Einkaufswagen und begleitet die Kunden im Extra Future Store. Als Scout und persönlicher Einkaufsberater gibt er jede denkbare Auskunft über das Sortiment, über einzelne Artikel und Preiskonditionen. Der Kunde identifiziert sich am PSA mit seiner Kundenkarte. Das System kennt ihn jetzt und weiß, welche Artikel er bei seinen letzten Einkäufen bevorzugt hat. Beim Weg durch den Store macht er den Kunden auf solche Artikel aufmerksam, sagt, welche Artikel heute ganz besonders günstig sind, stellt ihm Aktionen vor und zeigt ihm auf Anfrage, wo er bestimmte Waren findet. Der Kunde kann mit dem PSA seine eingekauften Artikel auch gleich selbständig, d.h. ohne Personal herbeizurufen, scannen und listet zum Überblick alle Einkäufe mit Wert und Menge auf.

Kiosksysteme gehören in modernen Stores allmählich zur Standardausrüstung. Im Extra Future Store bilden sie einen Service-Mittelpunkt: Ein Teil der Web-Anwendungen, die Metro seinen Kunden über das Internet anbietet, sind im Shop am Kiosk ebenfalls verfügbar. Die Kunden können sich Wege anzeigen lassen, über aktuelle Promotions informieren, ausführliche Produktinformationen über sämtliche Artikel des Sortiments abfragen und einen Einblick in ihr Kundenkonto nehmen, wenn sie sich vorher per Karte identifiziert haben. Der persönliche Einkaufsassistent und der Kiosk-Einsatz ergänzen sich gegenseitig und sind somit nicht als konkurrierende Systeme zu verstehen. Die Terminal-Lösung steht auch den Mitarbeitern des Marktes zur Verfügung. Nach erfolgter Identifizierung der Zugangsberechtigung offeriert das Terminal die Informationen des Mitarbeiterportals “mymetro.de”, wie z.B. Aktionstermine oder Lieferstatus einzelner Produkte. Auch für Schulungszwecke ist das Kiosksystem konzipiert.

Ebenfalls bei der Unterstützung der Produktpräsentation, für Aktionshinweise und als Werbeträger setzt der Extra Future Store die Technik der Zukunft ein. Das ist die neue Generation skalierbarer Flachbildschirme aus der Produktfamilie Beetle/iScreen aus dem Hause Wincor-Nixdorf. Diese Advertising Displays geben Bild und Text gestochen scharf wieder und sind durch ihre flexiblen Einsatzmöglichkeiten dem herkömmlichen gedruckten Display weit überlegen. Die Displays werden mittels drahtloser Datenübertragung vernetzt, somit ist eine zentrale Verwaltung von Promotions möglich. Ein Beispiel: Auf Knopfdruck können Aktionsvideos an allen Standorten gleichzeitig gestartet werden. Man kann darüber auch Sonderangebote und Preise herausstellen, vor allen Dingen aber die Inhalte jederzeit ändern und anpassen.

Der Checkout-Vorgang an der Kasse vollzieht sich in relativ kurzer Zeit. Während in konventionellen Handels-Outlets die Waren zeitaufwändig aus dem Einkaufswagen herausgeholt und vom Kassenpersonal eingescannt werden müssen, überträgt der Shopping-Computer die Einkaufsdaten vollautomatisch an die Kasse. Ein Kassenbon wird gedruckt und der Kunde bezahlt bequem per Kredit-/EC-Karte oder mittels Bargeld.

Im Rahmen der Metro Group Future Store Initiative haben sich ca. 40 Unternehmen aus verschiedenen Branchen zusammengetan, um gemeinsam das Einkaufen der Zukunft zu entwickeln. Von den erwarteten Synergieeffekten des Einsatzes der innovativen Multimedia-Technologien sollen sowohl der Handel als auch die Kunden profitieren. Die Kundenzufriedenheit soll ansteigen, da Produkte verlässlicher verfügbar sind, die Individualität des Kundenservices steigt sowie der Convenience-Orientierung der Endkunden Rechnung getragen wird. Es liegt auf der Hand, dass diese Steigerung der Kundenzufriedenheit als ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die Ertragskraft der Handelsunternehmen anzusehen ist und einerseits zu steigenden Umsätzen sowie andererseits auch zu sinkenden Kosten durch die Straffung der Prozessabläufe führen soll.

Dr. Lars Fischer