News vom 28.04.2003

Detailwissen: Flexibilität auch nach der Chipkarten-Ausgabe - Online-Kartenadministration

Die SECCOS-Chipkartenplattform macht auch die nachträgliche - d.h. nach der Chipkarten-Ausgabe erfolgende - Änderung und Speicherung von Daten im Chip möglich. Dies erweist sich als relevant, um die in der Kreditkarte gespeicherten Parameter auch nach der Kartenausgabe flexibel administrieren zu können. Erst mit der Online-Administration der Risikoparameter in der Karte wird es z.B. möglich, die gesamte Flexibilität des EMV-Standards zu nutzen und Missbrauchsrisiken effizient zu steuern.

Online-Kartenadministration kann auch dann von großer Bedeutung sein, wenn es darum geht, dem Karteninhaber zusätzliche Service und mehr Convenience zu bieten. Dies gilt nicht nur für die Speicherung der Daten im Zusammenhang mit Kundenbindungssystemen, sondern auch für die Unterstützung im Falle von Reklamationen.

Script-Processing

Der EMV-Standard sieht neben der reinen Absicherung von Zahlungstransaktionen auch die Online-Administration der Chipkarte durch Skripte vor. Die in der Chipkarte gespeicherten Daten können - auch wenn sich die Karte bereits in der Hand des Kunden befindet - im Rahmen der Online-Autorisierung einer Zahlungstransaktion modifiziert werden. Damit bietet sich die Möglichkeit für das kartenausgebende Kreditinstitut, flexibel auf Änderungen der Rahmenbedingungen reagieren zu können. So können beispielsweise die in der Karte gespeicherten Parameter für die Offline-Abwicklung von Transaktionen in Abhängigkeit von veränderten Risiken angepasst werden. Mit dem EMV-Script-Processing wird es möglich, die in der Karte gespeicherten Risikoparameter der Karte im Rahmen von Online-Autorisierungen zu administrieren.

Auf der Grundlage der Marktplatz-Applikation kann das Kreditinstitut auf Basis des SECCOS Betriebssystems unkompliziert zusätzliche Daten für Kundenbindungsprogramme, Zutrittskontrollen oder andere Zusatzanwendungen anlegen. Auch eine Speicherung der Daten über das Internet ist möglich.

Sichere Administration der Geheimzahl (PIN)

Das Zurücksetzen des PIN-Fehlbedienungszählers mittels Script-Processing im Rahmen von Online-Autorisierungen kann bereits eine deutliche Vereinfachung von Prozessen für Karteninhaber und Kartenemittent bedeuten.

Eine frei wählbare PIN stellt für Karteninhaber einen zusätzlichen Komfortgewinn dar. Die SECCOS-Chipkarte ermöglicht es, auch Konzepte für einen sicheren PIN-Wechsel durch den Karteninhaber zu entwickeln. In Abhängigkeit von den individuellen technischen Voraussetzungen bei der Autorisierung von Verfügungen können mit SECCOS-Chipkarten auch Konzepte zum PIN-Wechsel per Internet in Erwägung gezogen werden.

Für das kartenausgebende Institut lässt sich auf diese Weise die Einführung der PIN für die MasterCard als Karteninhaber-Verifikationsverfahren im Internet erleichtern. Eine vom Kunden frei wählbare PIN wird vom Kunden schneller akzeptiert und genutzt, als eine zugewiesene. Dies belegen auch Erfahrungen von Kreditinstituten, die das bequeme Verfahren zum PIN-Wechsel bereits für ihre Debitkarten anbieten.

Der nächste Beitrag des Detailwissen-Specials wird sich Sicherheitsapekten widmen und dabei auf sichere Transaktionen mittels chipbasierter Authentifikation fokussieren.

Dr. Lars Fischer