News vom 22.04.2003

Detailwissen: E-Coupons auf der MasterCard mit dem EMV-Chip

Coupons und Rabattmarken sind ein altbewährtes Instrument zur Kundenbindung und zur Verkaufsförderung, von dem neuerdings wieder verstärkt Gebrauch gemacht wird. Mit papierhaften Coupons oder Rabattmarken sind jedoch verschiedene Nachteile verbunden.

Trotz hoher Kosten für Distribution, Auswertung und Vergütung, werden oftmals nur eine kurzfristig erhöhte Markenaufmerksamkeit und ein kurzfristig gesteigerter Absatz erreicht. Auch ist die Vergabe der Coupons häufig nicht auf die Bedürfnisse der Kunden abgestimmt und birgt entsprechend hohe Streuverluste bei der Kundenansprache.

Die Ausgabe elektronischer Coupons, die auf der Kreditkarte des Kunden gespeichert werden, löst diese Probleme. Hierzu bietet die MasterCard mit SECCOS-Chip eine ideale Plattform, die es erlaubt, Coupons direkt und individuell auf dem Chip der Kreditkarte des Kunden zu speichern. Der SECCOS-Chip stellt mit der Marktplatz-Anwendung eine Applikation zur Verfügung, die eine sichere und einfache Speicherung sowie Nutzung von E-Coupons erlaubt. Er stellt eine in der Praxis bereits eingeführte technische Plattform dar, die für die chipkartengestützte Realisierung von beliebigen Bonusprogrammen, Gutscheinen, Tickets oder Zutrittsberechtigungen bereitsteht. Auf dieser technischen Grundlage lässt sich mit der Speicherung von E-Coupons ohne zusätzliche technische Voraussetzungen beim Kunden ein ideales One-to-One-Marketing mit gezielter, kundenindividueller Ansprache realisieren. Die MasterCard mit SECCOS EMV-Chip kann dabei nicht nur an der Ladenkasse sowie an multimedialen Kiosksystemen eingesetzt werden, sondern auch im Internet. Hier kann der Kunden mittels eines Chipkartenlesers elektronische Coupons auch über das Internet auf seine MasterCard speichern und diese dann wiederum im Internet oder am Point of Sale einlösen.

Vorteile für kartenausgebende Banken und Sparkassen

  • Für Banken und Sparkassen, die eine MasterCard Kreditkarte mit SECCOS EMV-Chip ausgeben, bedeutet die Nutzung ihrer MasterCard mit Chip als Trägermedium für die Zusatzanwendung E-Couponing nicht nur eine attraktive Möglichkeit, für zusätzlichen Kundenservice und damit verstärkte Kundenbindung zu sorgen, sondern letztlich auch ein Instrument, das dazu beitragen kann, den Karteneinsatz und dadurch den Ertrag pro Karte zu erhöhen.
  • Die kartenausgebende Bank oder Sparkasse kann die von ihr ausgegebenen MasterCards als eigenständiges Marketinginstrument, das von interessierten Händlern genutzt werden kann, vermarkten. Dies eröffnet neue Marketingchancen und Möglichkeiten zur Differenzierung gegenüber Wettbewerbern.

Vorteile für den Händler

  • E-Coupons können in Abhängigkeit von persönlichen Merkmalen des Karteninhabers ausgegeben werden
  • Die Verteilung von E-Coupons über das Internet ist preisgünstig und erspart die Bereitstellung von Prämienkatalogen.
  • Die Inhalte von E-Coupons können schnell und flexibel verändert werden, Gültigkeitszeiträume lassen sich beliebig definieren.
  • E-Coupons bieten die Option, Karteninhaber zielgruppenbezogen anzusprechen und Verkaufsförderungsprogramme im Rahmen des Targeting genauer auf die Anforderungen und Präferenzen der Kunden auszurichten.
  • Die Ausgabe von E-Coupons im Verbund mehrerer Unternehmen ist ein adäquater Ansatz zur Vereinfachung des Cross-Sellings.

Das ideale Trägermedium für E-Coupons ist die MasterCard des Kunden, die er im Internet und an der Ladenkasse bzw. am Kiosksystem zur Zahlung von Waren und Dienstleistungen benutzt. Der Chip auf der MasterCard ermöglicht es, flexibel und kryptographisch abgesichert Coupons auf der Karte zu speichern, die anschließend im Internet, an der Ladenkasse oder am Terminal eingesetzt werden können.

Vorteile für den Karteninhaber

  • Auf die individuellen Bedürfnisse des Kunden zugeschnittene E-Coupons mit begrenzter Gültigkeitsdauer können für den Kunden einen deutlich höheren Nutzen bieten als standardisierte Gutscheine bzw. Coupons.
  • Die Nutzung der E-Coupons für das Internet ist modern und einfach sowie gibt zusätzliche Flexibilität in der Verwaltung und Nutzung gesammelter E-Coupons. Aufwändiges Ausschneiden, Sammeln und Aufbewahren von Coupons erweist sich als überflüssig.
  • Der Kunden benötigt keine zusätzliche Karte, sondern nutzt seine vorhandene MasterCard Kreditkarte mit EMV-Chip.
  • Die mit E-Coupons verbundenen individualisierbaren Sparmöglichkeiten durch Preisnachlässe und Rabatte machen den häufigen Einsatz der Karte als Zahlungsmittel in Verbindung mit E-Coupons interessant.

Sicherheit

Die von der SECCOS-Chipkarte mit Marktplatz-Anwendung unterstützten Sicherheitsmechanismen gewährleisten, dass nur echte Karten an einem E-Coupon-System teilnehmen können und eine Transaktion nur bei einem zugelassenen Anbieter von E-Coupons erfolgen kann. Dies verhindert insbesondere eine Generierung und Speicherung gefälschter E-Coupons durch den Kunden oder nicht am Couponsystem teilnehmende Händler. Darüber hinaus lässt sich individuell einstellen, welcher Händler gespeicherte Datensätze in welcher Form modifizieren oder neu auf die Karte einbringen darf. Diese Regeln werden durch das Zusammenspiel der Chipkarte mit einem Sicherheitsmodul im Terminal beim Anbieter von E-Coupons umgesetzt.

Technische Voraussetzungen

Die vom ZKA (Zentralen Kreditausschuss) festgelegten Spezifikationen der einzelnen Komponenten gewährleisten das reibungslose Zusammenspiel innerhalb des Gesamtsystems und stellen sicher, dass die Komponenten durch verschiedene Hersteller realisiert werden können. Der Kunde benötigt eine MasterCard Kreditkarte mit SECCOS EMV-Chip sowie die Marktplatz-Applikation. Sollte der Kunde darüber hinaus vom heimischen Computer Coupons über das Internet aufbringen oder einlösen wollen, so benötigt er einen Chipkartenleser zum Anschluss an den PC. Der Händler wiederum benötigt zum Speichern und Einlösen von E-Coupons am Point of Sale Terminals, die die Anwendung unterstützen, sowie Sicherheitsmodule zur Absicherung der Transaktionen. Zur Vergabe von E-Coupons über das Internet ist ein entsprechendes System bereitzustellen.

Freuen Sie sich auf den nächsten Beitrag des Detailwissen-Kartenspecials, welcher sich der Online-Kartenadministration nach der Chipkarten-Ausgabe widmen wird.

Dr. Lars Fischer