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News vom 14.04.2003
Detailwissen: Sicher bezahlen im Internet - mit MasterCard SecureCode und EMV-Chip
Erfolgreiches Privatkundengeschäft setzt voraus, dass Kunden auf das Angebot ihrer Bank über beliebige technische Zugangswege - also über Internet, Telefon und Mobiltelefon - in einheitlicher Weise zugreifen können. Dabei kommt der eindeutigen Identifikation des Kunden und der Integrität der Transaktionsdaten eine besondere Bedeutung zu. Nur wenn sichergestellt ist, dass der Kunde korrekt identifiziert ist und die von ihm bestätigten Transaktionsdaten unverfälscht übermittelt wurden, lässt sich eine Transaktion dem Kunden zweifelsfrei zuordnen. Dies ist besonders für Zahlungen im E- und M-Commerce von großer Bedeutung. Vom Karteninhaber berechtigt oder unberechtigt bestrittene Verfügungen sind heute leider noch die häufigste Ursache für Schäden bei E-Commerce-Transaktionen mit Kreditkarten, da sich bisher eine zweifelsfreie Authentifikation des Karteninhabers bei Verfügungen im Internet nicht durchgesetzt hat.
Mit der EMV-Chipkarte in Verbindung mit MasterCard SecureCode ist es nun möglich, Karteninhaber zu authentifizieren und die wichtigsten Datenelemente der Zahlungstransaktionen durch eine kryptographische Signatur der Chipkarte gegen Manipulation zu sichern.
Die neue Ära für Kreditkartenzahlungen im Internet
Online-Händler, die MasterCard SecureCode nutzen, erhalten erstmals eine Haftungsumkehr. D.h., sobald MasterCard SecureCode unterstützt wird, sind die Händler von Rückbelastungen befreit. Dieser erstmals gesicherte Zahlungsanspruch gilt für die Fälle, in denen Karteninhaber bestreiten, die Transaktion getätigt zu haben. MasterCard SecureCode verbindet den von MasterCard entwickelten UCAF-Standard zur Übermittlung von Authentifikationsinformationen im Internet mit dem 3D-Secure-Protokoll als zahlungssystemübergreifendes Protokoll für sichere Zahlungen im Internet. Für Online-Händler bedeutet dies, dass sie in ihren Internet-Shops in Zukunft alle globalen Zahlungssysteme auf der Grundlage eines einheitlichen technischen Standards abwickeln können.
Für die verlässliche Information des Karteninhaber und die Absicherung der wesentlichen Transaktionsdaten gegen Manipulation bietet die EMV-Chipkarte des Kunden eine ideale Grundlage. Das nach Eingabe der Geheimzahl generierte Kryptogramm der Karte weist die Echtheit des Karteninhabers und der Transaktionsdaten nach. Dies ist von großer Bedeutung, da die Haftung für vom Karteninhaber bestrittene MasterCard SecureCode-Transaktionen auf den Kartenemittenten übergeht.
Die Nutzung der EMV-Chipkarte bietet dem Karteninhaber für Zahlungen im Internet den gleichen Komfort und dieselbe Sicherheit, die er von Zahlungen an der Ladenkasse gewohnt ist. Es ist nicht notwendig, spezielle Authentifikationsverfahren nur für Zahlungen im Internet einzuführen.
Für das kartenausgebende Kreditinstitut bedeutet dies, dass die Investitionen zur Absicherung von Transaktionen an der Ladenkasse und am Geldautomaten auch gleichzeitig zur Absicherung von Zahlungen im Internet genutzt werden. Durch die Konzentration auf eine einheitliche Sicherheitslösung für Zahlungen am physischen Point of Sale und in der virtuellen Welt können die Kreditinstitute aufgrund der Synergieeffekte langfristig mit erheblichen Einsparungen in ihren Hintergrundsystemen rechnen.
So funktioniert MasterCard Secure-Code mit der EMV-Chipkarte
Um MasterCard SecureCode mit EMV-Chipkarte zu nutzen, benötigt der Kunde einen Chipkartenleser. Dabei ist die Verwendung sowohl eines Lesers mit direkter Verbindung zum PC des Kunden (Connected Reader) möglich als auch eines einfachen Taschenkartenlesers ohne Verbindung zum PC (Unconnected Reader). Mit dem Taschenkartenleser ist der Kunde unabhängig von einem bestimmten PC und kann EMV-Zahlungen über beliebige Endgeräte nutzen (vom Internet-Café bis hin zum Mobiltelefon).
Der Karteninhaber wählt die gewünschte Ware bei einem MasterCard SecureCode Internet-Händler aus und zahlt mit seiner MasterCard:
1. Nach der Auswahl des Zahlungsverfahrens werden die Zahlungsinformationen auf dem Chipkartenleser oder in einem separaten Fenster angezeigt und vom Kunden bestätigt. Der Kunde führt seine MasterCard mit dem EMV-Chip in das Gerät ein und aktiviert seine Karte mit seiner Geheimzahl.
2. Der Chip auf der Karte errechnet ein Transaktionskryptogramm, das vom Connected Reader automatisch an die Software des Händlers weitergereicht wird. Im Falle des Taschenkartenlesers wird ein Prüfwert am Display des Chipkartenlesers angezeigt, der in einem separaten neuen Fenster des Browsers eingegeben wird.
3. Im UCAF-Datenfeld werden die von der Chipkarte errechneten Authentifizierungsdaten vom Händler über die Händlerbank zur Überprüfung weitergeleitet.
4. Im Authorisierungssystem der kartenausgebenden Bank oder Sparkasse werden die Daten analog zu einer POS-Transaktion geprüft. Es wird dabei sichergestellt, dass nur der Karteninhaber die Transaktion durchgeführt hat. Die missbräuchliche Verwendung durch Dritte wird ausgeschlossen.
Mit MasterCard SecureCode die Möglichkeiten des Internet nutzen
Eine einheitliche und sichere Authentifizierung des Kunden bietet dem Kreditinstitut die Möglichkeit, einen besonders kundenfreundlichen Service anzubieten. EMV-Chipkarten in Verbindung mit UCAF und Chipkartenleser sind hierfür eine geeignete Lösung.
Über die Authentifizierung des Karteninhabers hinaus bieten Lösungen auf Basis von EMV-Chipkarten die Möglichkeit, die für den POS-Bereich getätigten Investitionen auch in der virtuellen Welt zu nutzen.
Die modernen Chipkartenleser stehen nicht nur in unterschiedlichen technischen Ausprägungen zur Verfügung, sondern können auch zur Absicherung des Zugriffs auf weitere kreditinstitutsbezogene Leistungen verwendet werden. Je nach Kundenwunsch können sie über unterschiedliche Funktionen verfügen und verschiedenste technische Zugangswege unterstützen. Sie eröffnen damit Kreditinstituten die Chance, den elektronischen Vertriebsweg auch für weitere Dienstleistungen zu nutzen.
Argumente für eine erfolgreiche Kartenstrategie
- Vorteile für kartenausgebende Banken und Sparkassen
- MasterCard SecureCode mit EMV-Chip ist eine Investition in die Zukunft. MasterCard SecureCode baut auf globalen einheitlichen Standards auf.
- Die Authentifikation mittels EMV-Chipkarte schützt nachhaltig und sehr einfach vor Missbrauch.
- Die Absicherung von MasterCard SecureCode-Transaktionen mittels EMV-Chipkarte nutzt die Synergieeffekte der ohnehin aufzubauenden EMV-Infrastruktur und vermeidet damit Investitionen in zusätzliche Sicherungsverfahren speziell für Zahlungen im Internet.
- Die EMV-Chipkarte wird damit zum unverwechselbaren Zugangsmedium über beliebige technische Kanäle: von zu Hause und unterwegs, über mobile und stationäre Kommunikationsverbindungen.
- Je schneller Banken und SParkassen ihren Kunden einen komfortablen und sicheren Zugang zum Internet und zu ihren Leistungen bieten, desto größer ist der potenzielle Wettbewerbsvorsprung.
- Vorteile für den Händler
- Erstmals ein gesicherter Zahlungsanspruch für Zahlungen im Internet, unabhängig vom Authentifikationsverfahren, das der Kartenemittent einsetzt.
- Extrem einfache Integration in bestehende Systeme.
- Keine zusätzliche Zeitverzögerung der Transaktion, da sich die bestehendesn Wege nutzen lassen.
- Erhöhung der Erträge durch die Erschließung heutiger Nichtkäufer.
- MasterCard SecureCode nutzt den gemeinsamen globalen Standard der Kartenorganisation.
- Ein weltweites Karteninhaberpotenzial wird mit MasterCard SecureCode ohne zusätzliche Ausfallrisiken erschlossen.
- Vorteile für den Karteninhaber
- Die Nutzung der EMV-Karte zum Bezahlen im Internet schützt vor Missbrauch und eröffnet mit MasterCard SecureCode die Möglichkeit, weltweit einheitlich und sicher bezahlen zu können.
- Die EMV-Karte kann als einfacher Zugang zu weiteren Dienstleistungen der Bank oder Sparkasse über das internet dienen.
- MasterCard SecureCode mit der EMV-Chipkarte erfolgt analog zu Zahlungen an der Ladenkasse.
- Der Karteninhaber kann auf die sichere Abwicklung seiner Zahlung vertrauen.
Der nächste Beitrag des Detailwissen-Specials wird sich den Potenzialen der MasterCard mit EMV-Chip für den Einsatz elektronischer Coupons widmen.
Dr. Lars Fischer