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News vom 31.03.2003
Photo-Kioske im Handel - Mehr als nur eine einfache Alternative zu klassischen analogen Kameras?
Aufgrund technischer Entwicklungen bei einem parallel dazu fortschreitenden Preisverfall bei Digitalkameras stellen selbige eine ernstzunehmende Alternative zu klassischen analogen Kameras dar. Insbesondere im Bereich der Amateurfotografie weisen Digitalkameras oftmals sogar eine Reihe von Vorteilen auf.
Zu den Hochzeiten der klassischen analogen Fotografie teilten sich Dias und von Foto-Labors gedruckte Fotos den Markt. Durch den rasanten Vormarsch der Digitalfotografie sehen sich Industrie und Handel vor neue Herausforderungen gestellt.
Die Situation für den Handel
Der Handel verkauft dem Kunden technisch immer ausgefeiltere Digitalkameras - oftmals zu schlechteren Margen, als sie im Analog-Kamera-Bereich erzielbar sind. Aufgrund der bereits jetzt erreichten hohen Bildqualität moderner Digitalkameras ist mit einem baldigen Ersatzbedarf zumindest im Amateurbereich nicht zu rechnen. Gleichwohl ist anzuführen, dass trotz steigender Absatzzahlen eine Marktsättigung bei weitem noch nicht erreicht ist. Der steigende Absatz von Digitalkameras geht jedoch einher mit abnehmendem Umsätzen im Segment der Entwicklung von klassischen Filmen. Dies bedeutet jedoch nicht, dass der Umsatz mit der Foto-Entwicklung allgemein rückläufig ist. Ganz im Gegenteil. Durch den Boom der Digitalfotografie nimmt die Entwicklung von Bildern sogar zu! Dies alles bedeutet zusammengefasst:
- Der Umsatz mit klassischen analogen Kameras schrumpft
- Der Umsatz aus dem Bereich der klassischen analogen Filmentwicklung schrumpft
- Der Umsatz aus dem Bereich der digitalen Filmentwicklung steigt
- Der Umsatz mit Digitalkameras steigt
- Aufgrund der Digitalfotografie ist es nicht mehr zwingend erforderlich, Fotos entwickeln zu lassen. Alternativen bestehen in der Lagerung der Bilddateien auf Speichermedien wie Festplatte oder CD.
- Die Gewinnmarge bei Digitalkameras ist tendenziell geringer als bei analogen Kameras
Vor diesem Hintergrund stellt sich für den Handel die Frage, wie die Rentabilität im Foto-Segment langfristig wieder zu erhöhen ist.
Die Situation für die Industrie
Für die Industrie stellt sich die Situation differenzierter dar. Anbieter von Digitalkameras profitieren von der aktuellen Entwicklung bzw. dem großen Interesse der Kunden an der digitalen Fotografie. Anbieter von klassischen analogen Kameras sehen sich vor die große Herausforderung gestellt, ihr Produktportfolio um digitale Varianten zu ergänzen. Dies geschieht oftmals nur unter sehr großen Kraftanstrengungen, da von einer Übertragbarkeit der in der Vergangenheit gewonnenen Erkenntnisse nicht zwingend auszugehen ist. Oder wirtschaftswissenschaftlich formuliert: Das Vorhandensein von Economies of Scope ist zumindest zweifelhaft.
Die industriellen Anbieter von Film-Laboren sehen sich vor die Herausforderung gestellt, Labore anzubieten, welche über elektronische Schnittstellen verfügen, die eine Anbindung an moderne Kommunikationsmittel sowie ein einfaches Handling ermöglichen.
Die Lösung
Die Lösung für diese Herausforderung stellt sich relativ einfach dar - sowohl in der Konzeption als auch in der Umsetzung: Der Einsatz von Photo-Kiosken. Multimediale Photo-Kioske sind bereits zum jetzigen Zeitpunkt grundsätzlich dazu in der Lage, ausgezeichnete Print-Abzüge von Digitalfotos anzufertigen sowie die gewünschten Bilder auf CDs zu brennen, welche auf dem heimischen DVD-Player angezeigt werden können. Die Bildqualität soll nach Aussagen befragter Labor-Anbieter auf den Print-Abzügen - ebenso wie bei klassischen Abzügen - langfristig erhalten bleiben. Ein besonderer Vorteil der Photo-Kiosksysteme besteht auch darin, dass die Fotos bereits am Terminal durch den Kunden selber über implementierte Bildbearbeitungsfunktionen bearbeitet werden können. Deutlich mehr als 1000 Photo-Kioske gelangen bereits zum gegenwärtigen Zeitpunkt in Deutschland im Handel zum Einsatz.
Dr. Lars Fischer./p>